Kwittlech - Ein Spiel zu Chanukka
Ein allgemein unter der Jugend des Ostens verbreitetes Chanukkaspiel sind die sogenannten Kwittlech. Diese sind ihrem Wesen nach nichts anderes als eine Art Kartenspiel und unterscheiden sich von den gewöhnlichen, in vielen frommen Kreisen arg verpönten Spielkarten bloß durch Namen, äußere Ausstattung und zumeist auch durch die Art des Spielens. Während die Alten auch in manchen frommen, selbst chaßidischen Kreisen am Chanukka ein Kartenspiel nicht verschmähen, würde man ein solches bei der Jugend als Zeichen von Ausgelassenheit und Leichtfertigkeit betrachten. Kwittlech bilden nun gewissermaßen durch Umgeheung der Bezeichnung „Karten“ ein durch alten Brauch erlaubtes Kartenspiel. Die Einsätze sind sehr niedrig und bestehen bloß aus den geringsten Kupfermünzen des erhaltenen Chanukkageldes; oft wird auch ohne jeden Einsatz gespielt. Ein solches Spiel besteht meist aus 20 oder 25 Kwittlech, die aus gewöhnlichen Karte ausgeschnitten und mit hebräischen Buchstaben im Zahlenwerte von 1 bis 25 bezeichnet sind. Die Zahlen 5, 10, 15, 20, 25 sind mit einem Halbkreise versehen und heißen „gekreinte“ (das heißt gekrönte). Die „gekrönten“ haben vor den übrigen Karten den Vorzug, daß sie jede gewöhnliche (nichtgekrönte) und jede niedere gekrönte schlagen. Die Kwittlech werden gedeckt unter die Spieler verteilt. Die größerer Zahl schlägt die kleinere, und wer die größte Zahlensumme erlangt, hat gewonnen. Es gibt noch viele Arten des Kittlechspiels, von denen manche sogar den gewöhnlichen Kartenspielen gleichen.