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Kellner, Koch, Kommunist
Erinnerungen 1933-1945. Hg. von C. Fischer-Defoy- Autor: Engels, Willi
- Erscheinungsjahr: 2016
- Seiten: 350
- Bindung: gb
- Ergänzung: zahlr. s/w-Abb.
Vor seinem Tod übergab Willi Engels (1902 - 1986) in einer Aktentasche seine Erinnerungen seinen... mehr
Produktinformationen "Kellner, Koch, Kommunist"
Vor seinem Tod übergab Willi Engels (1902 - 1986) in einer Aktentasche seine Erinnerungen seinen Enkeln, zusammen mit Briefen aus verschiedenen Haftanstalten und Fotos. Das in den 1970er Jahren verfasste, über 300 Seiten umfassende, handschriftliche Manuskript war nicht für eine Veröffentlichung in der DDR gedacht.Willi Engels wuchs in Köln-Ehrenfeld auf. Nach einer Lehre als Kellner ging er Mitte der 1920er nach Berlin und arbeitete unter anderem im 'Café des Westens' und bei 'Aschinger' in Charlottenburg. 1927 trat er in die KPD ein und war 1931 bis 1933 Instrukteur der RGO-Sektion Nahrung und Genussmittel in Berlin-Süd. Als Kellner 'gesperrt', war er zuletzt in der Kantine des ZK der KPD angestellt. Wegen Beteiligung an Widerstandsaktionen wurde er von April bis Juli 1933 im KZ Sonnenburg in 'Schutzhaft' genommen. Nach seiner Rückkehr bis zur Flucht nach Prag 1936 engagierte er sich weiter im Widerstand. Von Prag ging er 1937 über Paris zu den Internationalen Brigaden nach Spanien und arbeitete unter anderem in der 'Censura Militar' in Albacete und als 'Schleuser' in Port Bou an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich. Mit der Niederlage der Spanischen Republik floh er nach Südfrankreich und war in den Lagern St. Cyprien, Gurs und Le Vernet interniert. Auf Beschluss der KPD-Parteigruppe in Le Vernet kehrte er 1941 nach Deutschland zurück, wurde an der Grenze verhaftet und in Berlin wegen 'Vorbereitung zum Hochverrat' zu achtzehn Monaten Gefängnis verurteilt, an die sich weitere zwei Jahre im KZ Sachsenhausen anschlossen. Von dort gelang ihm im April 1945 die Flucht nach Berlin. Von diesen Jahren handelt der Hauptteil seiner autobiografischen Aufzeichnungen, die er immer wieder mit kritischen Reflexionen des Geschehenen und Berichten über das spätere Wiedersehen mit Freunden unterbricht. Nicht zuletzt seine Erfahrungen als Kandidat der Zentralen Parteikontrollkommission der SED machten ihn zunehmend kritisch gegenüber der Politik in der DDR, die er zuletzt als Militärattaché in Polen vertrat.Christine Fischer-Defoy arbeitet als Historikerin, Autorin und Filmemacherin in Berlin über die Themen Nationalsozialistische Verfolgung, Widerstand und Exil.
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