"Leben will ich, leben, leben"

Die junge Frau, die gegen die Nazis kämpfte und ihr Leben ließ
"Leben will ich, leben, leben"
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  • Bontjes van Beek, Cato
  • 2020
  • 144
  • gb
  • 30 s/w-Abb.
„Für mich sind im Kriege und in der Nazi-Zeit die Horizonte über der flachen, weit gespannten... mehr
Produktinformationen ""Leben will ich, leben, leben""
„Für mich sind im Kriege und in der Nazi-Zeit die Horizonte über der flachen, weit gespannten Marschlandschaft des Binnendeltas der Wümme, vor allem aber das Bontjes-Haus in der Bredenau ein Inbegriff der Freiheit geworden – so erinnere ich sie bis heute“

Helmut Schmidt, ehemaliger Bundeskanzler und enger Freund der Familie

Cato Bontjes van Beek wird 1920 in eine Künstlerfamilie (Modersohn/Breling) in Fischerhude hineingeboren, die sich durch Toleranz, ein humanes Menschenbild, der Liebe zu Natur und Kunst sowie freiheitlichem Denken auszeichnet. Schon als junges Mädchen entwickelt sie ein erstaunliches Interesse für Literatur und Sprachen, fernöstliche Philosophie und fremde Kulturen. Sie reist gerne und verbringt mehrere Jahre als Schülerin bei ihrer Tante in Amsterdam und später als Au Pair in England. In ihren zahlreichen Briefen wird die Sorge um und das Interesse an ihrer großen Familie stets im Zentrum stehen. Früh entwickelt sie eine klare Haltung gegenüber Unrecht und Widerstand. Ihre große Leidenschaft gilt dem Fliegen und im Alter von 18 Jahren Jahren erfüllt sie sich ihren Traum und macht den Flugschein.

1941 wird sie sich in der von der Gestapo als "Rote Kappelle" bezeichneten Widerstandsgruppe in Berlin engagieren und u.a. illegale Flugblätter verteilen. Als die deutsche Abwehr einen Funkspruch aus Moskau entschlüsseln kann, fliegt die Gruppe auf und eine Verhaftungswelle setzt ein. Bei 65 Mitgliedern wird das Todesurteil vollstreckt. Das Strafmaß und die Härte des Vollzugs sind selbst gemessen an der Brutalität des NS-Regimes von besonderer Grausamkeit.

Gefängnisinsassen und Wärtern, denen Cato während ihrer Inhaftierung begegnet, werden später von ihrer Großherzigkeit, ihrer Unerschütterlichkeit und ihrem Mut berichten. Der jungen Frau gelingt es, ihren Widerstand im Gefängnis fortzusetzen, sich geistig zu stabilisieren, anderen Trost zu spenden und keinen Zentimeter von ihrer Grundhaltung abzuweichen. Ihr geistiger Kosmos ebenso wie ihr mentaler Widerstand kommen in ihren Briefen in einer Tiefe zum Ausdruck, die die Biographie von Vinke nicht vermitteln konnte.

Die zum ersten Mal in dieser Form veröffentlichten Briefe und Kassiber lassen uns teilhaben an der Entwicklung eines pubertierenden fröhlichen Mädchens hin zu einer moralisch gefestigten und ihre Situation immer wieder reflektierenden jungen Frau. Die Briefe und Nachrichten, die sie in den letzten 10 Monaten vor ihrer Ermordung verfasste, sind erschütternde Dokumente eines außergewöhnlichen geistigen Widerstands. Besonders die Briefe an ihre Mutter, in denen sie sich nach ihrem an die Front versetzten Bruder, ihrem ebenfalls verhafteten Vater, ihrer Lieblingstante und ihren Freunden erkundigt und auf die Verzweiflung ihrer Mutter eingeht, zeigen wie sehr sie ihre eigenen Bedürfnisse, Ängste und Wünsche immer wieder zu Gunsten anderer zurückstellt.
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