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Hier und Anderswo
Palästina-Israel im essayistischen Film (1960-2010)- Autor: Grabher, Peter
- Erscheinungsjahr: 2019
- Seiten: 336
- Bindung: Pb
- Ergänzung: zahlr. s/w-Abb.
Die raum-zeitliche Konfiguration „Israel-Palästina“ ist das hochmediatisierte und affektiv... mehr
Produktinformationen "Hier und Anderswo"
Die raum-zeitliche Konfiguration „Israel-Palästina“ ist das hochmediatisierte und affektiv aufgeladene Wahrnehmungsobjekt par excellence. Immer wieder stellt sich das „Nahostproblem“ auf der Ebene von kinematographischen und massenmedialen Bildern und Tönen. Peter Grabhers Studie untersucht, wie sich die audiovisuelle Repräsentationen Palästina-Israels und die visuellen Kulturen seit 1960 verändert haben und wie darauf die Essayfilme von Filmautor*innen der Avantgarde reagieren. Welche transgressiven Strategien entwickelte das zwischen Dokument und Fiktion changierende essayistische Kino? Was vermögen diese in Richtung einer Transfiguration der Wahrnehmung des Chronotopos „Palästina-Israel“? Grabher untersucht einen exemplarischen Korpus von Essayfilmen, die am Blick arbeiten und ihn verändern.
Im ersten Teil der Untersuchung arbeitet er Fragestellungen und filmanalytische Methoden aus und referiert die Entfaltung der seit dem frühen Kino virulenten Idee eines "denkenden Bildes". Ausgehend von Eisenstein, Astruc und Richter wird die Poetik des filmischen Essayismus bis hin zur aktuellen Diskussion dargestellt. Die Analyse von vier filmischen „Kraftfeldern“ bildet schließlich den Kern der Arbeit. In dichten Beschreibungen wird gezeigt, wie französische (Chris Marker, Jean-Luc Godard/Anne-Marie Miéville), israelische (Ariella Azoulay/Udi Aloni) und palästinensische Filmautor*innen (Ula Tabari/Elia Suleiman) in ihren Filmen auf dominante Repräsentationen und kollektive Narrative eingehen und diese ästhetisch überschreiten. Die Analyse setzt 1960 ein, dem Jahr der Verhaftung Adolf Eichmanns, die jüngsten Filmbeispiele gehören der „Post-9/11-Welt“ an. Produktionsgenealogie, Poetik und Rezeption von emblematischen Filmen wie Chris Markers „Beschreibung eines Kampfes“ (1960) und des titelgebenden Hier und anderswo (1976) von Jean-Luc Godard und Anne-Marie Miéville werden erstmals umfassend dargestellt. Mit Ariella Azoulays The Angel of History (2000) und Udi Alonis Mechilot (2006) werden zwei radikale Werke des aktuellen israelischen Kinos analysiert; mit Ula Tabaris Jinga48 und Elia Suleimans The Time That Remains (2009) zwei Schlüsselwerke des aktuellen palästinensischen Kinos. Im Kontext der medialen Repräsentation des israelisch-palästinensischen Problems, in dem Bilder Mittel und Schauplatz des Krieges sind, die als affektauslösende Objektivitätsbehauptungen die Wahrnehmung kapern, kommt diesen Beispielen einer essayistischen Ästhetik eine radikale politische Bedeutung zu.
Im ersten Teil der Untersuchung arbeitet er Fragestellungen und filmanalytische Methoden aus und referiert die Entfaltung der seit dem frühen Kino virulenten Idee eines "denkenden Bildes". Ausgehend von Eisenstein, Astruc und Richter wird die Poetik des filmischen Essayismus bis hin zur aktuellen Diskussion dargestellt. Die Analyse von vier filmischen „Kraftfeldern“ bildet schließlich den Kern der Arbeit. In dichten Beschreibungen wird gezeigt, wie französische (Chris Marker, Jean-Luc Godard/Anne-Marie Miéville), israelische (Ariella Azoulay/Udi Aloni) und palästinensische Filmautor*innen (Ula Tabari/Elia Suleiman) in ihren Filmen auf dominante Repräsentationen und kollektive Narrative eingehen und diese ästhetisch überschreiten. Die Analyse setzt 1960 ein, dem Jahr der Verhaftung Adolf Eichmanns, die jüngsten Filmbeispiele gehören der „Post-9/11-Welt“ an. Produktionsgenealogie, Poetik und Rezeption von emblematischen Filmen wie Chris Markers „Beschreibung eines Kampfes“ (1960) und des titelgebenden Hier und anderswo (1976) von Jean-Luc Godard und Anne-Marie Miéville werden erstmals umfassend dargestellt. Mit Ariella Azoulays The Angel of History (2000) und Udi Alonis Mechilot (2006) werden zwei radikale Werke des aktuellen israelischen Kinos analysiert; mit Ula Tabaris Jinga48 und Elia Suleimans The Time That Remains (2009) zwei Schlüsselwerke des aktuellen palästinensischen Kinos. Im Kontext der medialen Repräsentation des israelisch-palästinensischen Problems, in dem Bilder Mittel und Schauplatz des Krieges sind, die als affektauslösende Objektivitätsbehauptungen die Wahrnehmung kapern, kommt diesen Beispielen einer essayistischen Ästhetik eine radikale politische Bedeutung zu.
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