Israel, der unerwartete Staat
Messianismus, Sektierertum und die zionistische Revolution- Autor: Yerushalmi, Yosef H.
- Erscheinungsjahr: 2006
- Seiten: 120
- Bindung: gb
Mit dem Leopold-Lucas-Preis wurde in diesem Jahr Yosef Hayim Yerushalmi ausgezeichnet. Er hat grundlegende Forschungen zur Geschichte der jüdischen Diaspora vorgelegt und durch wegweisende Beiträge das Verhältnis der Freudschen Psychoanalyse zur jüdischen Geschichte aufgehellt. Er hat die Bedingungen für ein konstruktives Zusammenleben der jüdischen und anderer Kulturen in nichtjüdischen Gesellschaften erforscht. Seine Einsichten in die Bedeutung von kollektivem Gedächtnis und kritischer Geschichtsschreibung für die Identität von Kulturen sind bahnbrechend. Sein Vortrag ist ein Versuch, die historische Bedeutung des modernen Zionismus und des Staates Israel zu klären, welche momentan viel diskutiert werden. Während der Zionismus einige Elemente aus dem vorhergehendem jüdischen Messianismus zog, war er vor allem eine Revolte gegen die messianische Tradition in der Form, die sie angenommen hatte. Kein Tradition, ob jüdisch, christlich oder muslimisch hatte einen eigenständigen jüdischen Staat, wie er heute in der Mitte der Geschichte und vor dem Ende der Zeit existiert, vorausgesehen. Der Zionismus und der Staat Israel dürfen nicht nur unter politischen Fragestellungen oder im Kontext des modernen Nationalismus gesehen werden. Dies erfordert ein tiefgehendes Bewußtsein des messianischen Erbes, das bis heute religiöse und säkulare Ansichten prägt, sowohl bei den Fürsprechern als auch bei den Gegenern. Das Buch enthält sowohl die deutsche als auch die englische Fassung des Vortrags.