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Das Schweigen des Himmels
Über Samuel J. Agnon- Autor: Oz, Amos
- Erscheinungsjahr: 2017
- Seiten: 264
- Bindung: Tb
Mit diesem Buch führt Amos Oz uns ein in die erzählte Welt von Samuel J. Agnon, dem großen... mehr
Produktinformationen "Das Schweigen des Himmels"
Mit diesem Buch führt Amos Oz uns ein in die erzählte Welt von Samuel J. Agnon, dem großen Klassiker der hebräischen Literatur. Aber diese Einführung macht zugleich mit Amos Oz’ eigenem Erzählen vertraut; denn Agnon war einer seiner Lehrer, dem Amos Oz als junger Student begegnete. Und nicht wenige seiner Figuren, ihre Begebenheiten und Charaktere, entstanden aus dem literarischen Dialog, den Amos Oz, heute einer der namhaftesten Schriftsteller Israels, seit der ersten frühen Begegnung mit Agnon führt.
Anhand von Agnons Erzählung »Tehilla« deckt Oz auf, wie sehr der Eindruck der Harmonie bei der gleichnamigen Hauptfigur trügt. Sie ist nicht schicksalsergeben fromm; sie entstammt der Welt von gestern, die an »der Welt der Neuerungen« im modernen Jerusalem zerbricht und vor dem Erzähler ihr Leben Zug um Zug als Hiobsgeschichte aufrollt, um schließlich türenknallend, an Gott und der Welt verzweifelnd, aus der Welt zu scheiden.
Agnons Figuren sind Zerrissene: Manfred Herbst aus dem großen Jerusalem-Roman »Schira« ist getrieben von der Sehnsucht nach einer jungen Frau; die Begegnung erschüttert Grundfesten seines Lebens: Hirschel Hurwitz aus Agnons Roman »Eine einfache Geschichte« versucht sich durch den Wahnsinn vor gesellschaftlichen Konventionen zu retten; Jizchak Kummer schließlich, die Hauptfigur von »Gestern, vorgestern«, wandert Anfang dieses Jahrhunderts aus einem Grund ins Land Israel ein, der gemeinhin verschwiegen wurde und doch wirkungsmächtig war: aus Sehnsucht nach erotischer Befreiung, die das Stetl nicht gewährte, eine Sehnsucht indessen, die an der Wirklichkeit des neuen Landes zerbricht.
Der Himmel schweigt zu alldem, aber sein Schweigen setzt, wie Oz zeigt, eine Vielfalt von Stimmen, Stimmungen, Widersprüchen, Hoffnungen und Paradoxien frei.
Anhand von Agnons Erzählung »Tehilla« deckt Oz auf, wie sehr der Eindruck der Harmonie bei der gleichnamigen Hauptfigur trügt. Sie ist nicht schicksalsergeben fromm; sie entstammt der Welt von gestern, die an »der Welt der Neuerungen« im modernen Jerusalem zerbricht und vor dem Erzähler ihr Leben Zug um Zug als Hiobsgeschichte aufrollt, um schließlich türenknallend, an Gott und der Welt verzweifelnd, aus der Welt zu scheiden.
Agnons Figuren sind Zerrissene: Manfred Herbst aus dem großen Jerusalem-Roman »Schira« ist getrieben von der Sehnsucht nach einer jungen Frau; die Begegnung erschüttert Grundfesten seines Lebens: Hirschel Hurwitz aus Agnons Roman »Eine einfache Geschichte« versucht sich durch den Wahnsinn vor gesellschaftlichen Konventionen zu retten; Jizchak Kummer schließlich, die Hauptfigur von »Gestern, vorgestern«, wandert Anfang dieses Jahrhunderts aus einem Grund ins Land Israel ein, der gemeinhin verschwiegen wurde und doch wirkungsmächtig war: aus Sehnsucht nach erotischer Befreiung, die das Stetl nicht gewährte, eine Sehnsucht indessen, die an der Wirklichkeit des neuen Landes zerbricht.
Der Himmel schweigt zu alldem, aber sein Schweigen setzt, wie Oz zeigt, eine Vielfalt von Stimmen, Stimmungen, Widersprüchen, Hoffnungen und Paradoxien frei.
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