Exil - Literatur - Judentum

Exil-Kulturen, Bd. 1
Exil - Literatur - Judentum
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  • Bischoff, Doerte
  • (Hg.)
  • 2016
  • 250
  • kt
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in dem die Erfahrung der Vertreibung, Exilierung und Migration... mehr
Produktinformationen "Exil - Literatur - Judentum"
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in dem die Erfahrung der Vertreibung, Exilierung und Migration von immer mehr Menschen geteilt wird und sich die Frage nach dem Verhältnis von Heimat und Exil auf vielfältige Weise neu stellt, spielt die Auseinandersetzung mit dieser Einsicht ebenso wie mit jüdischer Erfahrung und Tradition des Exils eine wichtige Rolle. Der Band "Exil - Literatur - Judentum" rückt eine Konstellation in den Blick, deren drei Aspekte je unterschiedlich akzentuiert und verknüpft werden, und lädt zu einer Auseinandersetzung mit diesen ebenso geschichtsträchtigen wie aktuellen Fragen ein. Mit der Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung stellte sich für viele jüdische Literaten und Intellektuelle die Frage danach, ob eine deutsch-jüdische Symbiose jemals mehr als eine Wunschfantasie gewesen war. Für viele wurden mit der Assimilation an die deutsche Kultur dabei zugleich auch die für die jüdische Moderne prägenden Konzepte von Assimilation und Akkulturation als solche fragwürdig. Wo nicht eine Hinwendung zum Zionismus die Konsequenz war, lässt sich jenseits religiöser Orientierung häufig eine verstärkte Auseinandersetzung mit jüdischen Traditionen von Diaspora und Galut (Exil) beobachten. Gegen die Idee einer nationalstaatlichen Verwurzelung und Identifizierung behauptet diese Tradition des Exils nicht als Gegenbegriff zu Heimat, sondern als eine besondere Kondition, in welcher das Ankommen, das Sich-Verorten zugunsten einer Prozessualität und Medialität von Identitätsentwürfen auf Distanz gehalten erscheint - zum Beispiel in Bezug auf Buch und Text, Schrift und Schriftauslegung, aber auch in Entwürfen des Kosmopolitismus.- Exil - Literatur - Judentum. EinleitungI Exil, Diaspora, Galut: Reflexionen in (jüdischer) Philosophie und Literatur- Sidra DeKoven Ezrahi: Die Ästhetik (und Ethik) des Exils- Andreas B. Kilcher: "Volk des Buches". Zur Politik des Schreibens in der jüdischen Moderne- Thomas Meyer: Yitzhak Fritz Baer und Leo Strauss. Über Galut- Paul North: Relative und absolute Diaspora. Ahad Ha'am und Borges- Guy Stern: Das Exil als LebensformII Verhandlungen der Galut im jüdischen Exil aus Europa seit 1933- Daniel Weidner: 'Ausschließlich Diasporesk'. Hermann Broch und die Poetik des Exils- Micha Brumlik: Karl Wolfskehl. Die wahre deutsch-jüdische Symbiose- Susanne Komfort-Hein: Im Zeichen des verlorenen Sohnes. Autobiografische Verhandlungen des Exils bei Alfred Döblin- Christina Pareigis: Sprache und Überleben. Jiddisch in Amerika. Kadya Molodowsky (1894-1975)- Miriam Reinhard: Zeugnis von Exilen. Aporien der Zeugenschaft in Arnold Schönbergs "Moses und Aron"- Tom Lewy: Exil-Theater in Palästina- Marianne Schuller: Grenzgang. Else Lasker-Schülers Theater im ExilIII Nach dem Bruch: postexilische Konstellationen von Transnationalität und Translingualität- Gianluca Solla: Das Exil als Einschreibung. Ernst Kantorowicz in Amerika- Birgit Erdle: Eine verspätete Rücksendung: Charlotte Beradts Traumsammlung und ihr Dialog mit Hannah Arendt- Natan Sznaider: Exil und keine Rückkehr- Caspar Battegay: Jewish Atlantic. Imaginationen von Exil in der PopmusikDoerte Bischoff , seit 2011 Professorin für neuere deutsche Literatur an der Universität Hamburg und dort Leiterin der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur.
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