Salman Schocken

Topographien eines Lebens
Salman Schocken
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Produktinformationen "Salman Schocken"
Salman Schocken war ein Selfmademan. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen in der Nähe von Posen, folgte er dem Ruf seines Bruders in die sächsische Stadt Zwickau, wo beide 1904 eine Warenhauskette gründeten. Die Geschäfte verliefen derart erfolgreich, dass sie in die Kreise der führenden Kaufleute aufstiegen. Gleichzeitig begann Salman Schocken, sich für die zionistische Arbeit zu interessieren.
Auf Schocken gehen wichtige wirtschaftliche, vor allem aber zahlreiche kulturelle Initiativen zurück. Als Kulturzionist, Verleger, Mäzen und Bibliophiler wurde er zum Zentrum eines Netzwerks bedeutender jüdischer Intellektueller. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verließ er mit seiner Familie Deutschland und ließ sich in Jerusalem nieder, nicht ohne seine bedeutende Privatbibliothek (ca. 60.000 Bände umfassend) zu retten. Der Konzern, den er nach dem Unfalltod seines Bruders alleine führte, blieb bis Sommer 1938 in seinem Besitz, der Verlag wurde Ende desselben Jahres zwangsgeschlossen.
Schocken blieb auch nach seiner Emigration geschäftlich und zionistisch in Europa tätig. In Jerusalem war er als Vorsteher der Hebräischen Universität Jerusalems, Besitzer einer bedeutenden hebräischen Tageszeitung und seines zweiten Verlagshauses federführend am Aufbau eines deutsch-jüdischen Kulturlebens des Jischuv beteiligt – Salman Schocken bleibt auch dort Zentrum des Netzwerks. Erst mit seiner Emigration nach New York im Jahr 1940 verliert er seinen Einfluss.
Die Annäherung an Schocken erfolgt auf dem Weg der Topographie, also den Ortsbeziehungen in seinem Leben von Posen über Berlin nach Zwickau und dann von Berlin über Jerusalem nach New York. Das Buch stellt Schockens Lebensweg durch die detaillierte Analyse von tausenden von Primärquellen im Zusammenhang und in der Wechselbeziehung mit der Zeitgeschichte dar. So ist die Arbeit mehr als die Schilderung seines Lebens, sie ist auch eine Analyse, wie sich der Kulturraum des deutschen Judentums nach 1933 außerhalb Deutschlands konstituierte und veränderte.
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